– Mal einfach, mal unterschätzt, aber stets wichtig!

Einer der häufigsten Aufgaben eines Elektrikers ist der Anschluss von Herden und Backöfen. Ob beim Umzug in eine neue Wohnung, beim Kauf eines neuen Geräts oder bei der Installation einer neuen Küche – der Herdanschluss ist ein individuelles Thema, das besondere Aufmerksamkeit erfordert.

Auf dieser Website möchten wir Ihnen einige nützliche Informationen und Hilfestellungen bereitstellen, um Ihnen bei Ihrem Herdanschluss zu unterstützen. Dennoch möchten wir betonen, dass der Herdanschluss eine Aufgabe ist, die ausschließlich von qualifizierten Fachkräften ausgeführt werden sollte. Warum? Weil mit dem Herdanschluss potenzielle Gefahren und Sicherheitsprobleme einhergehen können.

In den meisten Wohnungen in Deutschland steht mittlerweile ein Starkstrom- oder Drehstromanschluss zur Verfügung. Dies bietet eine gute Grundlage für den Anschluss von Herden, Backöfen oder Kombigeräten. Bei jeder Variante des Anschlusses ist lediglich eine Herdanschlussleitung, auch bekannt als Peitsche, sowie eine intakte Anschlussdose erforderlich.

Je nach Bedarf und den Gegebenheiten können unterschiedliche Varianten für den Herdanschluss gewählt werden. Eine fachgerechte Installation gewährleistet eine sichere Nutzung des Geräts. Es ist wichtig, dass die Herdanschlussleitung korrekt an die vorhandene Anschlussdose angeschlossen wird.

Variante 1 – 400V 3-Phasen: Der leistungsstarke Standard

Die leistungsstärkste Variante und der Standard in modernen Küchen ist der 3-phasige Anschluss. Um diese Variante nutzen zu können, benötigen Sie in Ihrer Wohnung einen Drehstromanschluss. Sie können dies leicht erkennen, indem auf Ihrem Stromzähler die Bezeichnung „Drehstrom“ zu finden ist oder anhand der Größe des Zählers. Auch im Unterverteiler (Sicherungskasten) finden sich entsprechende Hinweise, aber es ist immer ratsam, sich bei Ihrem Vermieter oder einem Elektriker zu vergewissern.

Bei dieser Anschlussvariante verbinden Sie die 3 Außenleiter (in der Regel anhand der Farben braun, schwarz und grau erkennbar, in älteren Gebäuden möglicherweise nur schwarz oder schwarz und braun) mithilfe einer „Peitsche“ mit den entsprechenden Anschlüssen am Herd/Backofen. Vergessen Sie nicht, den Neutralleiter (in der Regel blauer Draht, in älteren Häusern möglicherweise grau) und den Schutzleiter (gelb/grün) anzuschließen. Es ist äußerst wichtig, darauf zu achten, dass keine Ader vertauscht wird.

Ein zweipoliger Spannungsprüfer kann Ihnen dabei helfen, gemeinsam mit einem Fachmann die richtigen Drähte den richtigen Klemmen zuzuordnen. Achten Sie penibel darauf, dass Sie keinen Außenleiter anstelle des Neutralleiters anschließen, da dies das Gerät beschädigen kann. Stellen Sie außerdem sicher, dass am Herd/Backofen keine Brücken zwischen den Außenleitern (L1, L2, L3) angeschlossen sind.

Es ist von größter Bedeutung, bei der Installation des 3-phasigen Anschlusses äußerste Sorgfalt walten zu lassen und gegebenenfalls einen Elektriker hinzuzuziehen. Die korrekte Verbindung der Drähte ist entscheidend, um einen sicheren und ordnungsgemäßen Betrieb des Herds/Backofens zu gewährleisten.

Variante 2 – 230V 1-Phase: Anschluss an Wechselstrom

In älteren Gebäuden kann es vorkommen, dass kein Drehstromanschluss für den Herd vorhanden ist. Sie können dies daran erkennen, dass kein Drehstromzähler vorhanden ist oder dass Ihr Sicherungskasten lediglich eine Sicherung für den Herd enthält.

Wenn der Herd nur mit einer Sicherung abgesichert ist, bedeutet dies, dass er an Wechselstrom (230V) angeschlossen ist. In diesem Fall müssen im Anschlussfeld des Herds Verbindungsbrücken zwischen den Anschlüssen L1 – L2 – L3 eingebaut und befestigt werden. Diese Brücken sind normalerweise im Lieferumfang des Herds/Backofens enthalten.

ACHTUNG: Sollten Sie zu einem späteren Zeitpunkt eine Modernisierung durchführen und die Küche mit Drehstrom ausstatten, müssen diese Brücken unbedingt entfernt werden. Andernfalls besteht die Gefahr eines Kurzschlusses und möglicherweise Schäden am Gerät.

Nachdem Sie die Steckdose erfolgreich auf 230V geprüft haben, können Sie mit einer „Peitsche“ (einem flexiblen Kabel) eine Phase (normalerweise braun oder in älteren Gebäuden auch schwarz), den Neutralleiter und den Schutzleiter an den Herd anschließen.

Sonderfall getrennte Geräte

In modernen Küchen sind Backöfen und Herde häufig voneinander getrennt. Doch bei Geräten der „weißen Ware“ wie Spülmaschinen, Backöfen, Waschmaschinen und ähnlichem ist eine separate Absicherung erforderlich. Das bedeutet, dass jedes Gerät eine eigene Leitung und Sicherung benötigt.

In Bestandsgebäuden kann es beim Kauf neuer Geräte bereits zu Problemen kommen, da oft nur die Spülmaschinensteckdose separat abgesichert ist. Hier gibt es jedoch zwei Lösungsansätze, die Abhilfe schaffen können:

  1. Verlegung einer neuen Leitung zum Sicherungskasten: Diese Variante bietet die beste Lösung, ist jedoch oft auch die aufwendigste. Durch die Installation einer neuen Steckdose, die den aktuellen technischen Standards entspricht, wird eine separate Leitung zum Sicherungskasten gelegt. Seit 2008 ist dabei auch die Verwendung eines Fehlerstromschutzschalters (Fi) vorgeschrieben.

  2. Verwendung eines sogenannten Splitters: Ein Splitter kann an die bestehende Herddose angeschlossen werden, wodurch mehrere Geräte an die Herddose angeschlossen werden können. In vielen Fällen werden dabei von den drei Phasen zwei für das Kochfeld genutzt, sodass eine Phase für den Backofen zur Verfügung steht. Es ist jedoch zu beachten, dass diese Lösung nur bei einem Drehstromanschluss möglich ist.

 

Hinweise

– Bevor Sie mit Arbeiten am Herdanschluss beginnen, ist es von größter Bedeutung, die Spannungsfreiheit zu prüfen. Die Einhaltung der 5 Sicherheitsregeln ist das oberste Gebot jeder Fachkraft. Diese Vorsichtsmaßnahme gewährleistet Ihre persönliche Sicherheit und schützt vor möglichen Gefahren.

– Besonders bei Geräten wie Induktionskochfeldern ist zu beachten, dass sie möglicherweise nicht für eine Standardspannung von 230V ausgelegt sind. Wenn Sie eine neue Küche montieren lassen möchten, ersparen Sie sich viele Nerven und oft auch Geld, indem Sie vorab mit einem Elektriker über Ihr Vorhaben sprechen. Wir bieten Ihnen gerne ein kostenfreies Beratungsgespräch an. Generell empfehlen wir dringend, bei der Planung einer Küche immer einen Elektriker hinzuzuziehen. Die Gründe hierfür können Sie auf unserer Website ausführlich nachlesen.

– Mit unserer Website möchten wir Ihnen einen Überblick über die gängigsten Varianten beim Herdanschluss geben und verdeutlichen, dass es sich dabei nicht immer um eine einfache Angelegenheit handelt. Bitte ziehen Sie immer einen Elektriker zu Rate, um sicherzustellen, dass der Herdanschluss fachgerecht und sicher durchgeführt wird.

– Besondere Vorsicht ist geboten, wenn es um den Anschluss von gebrauchten Geräten geht. Diese könnten Defekte aufweisen, die möglicherweise nur von einem Elektriker richtig erkannt werden können. Oftmals sind auch die Brücken, die vom Vorbesitzer montiert wurden, fehlerhaft. Ein unsachgemäßer Anschluss oder das Nichtentfernen von Brücken bei einem Drehstromanschluss kann zu schwerwiegenden Schäden führen.

Wenn Sie weitere Fragen zum Herdanschluss haben oder professionelle Unterstützung benötigen, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Unsere erfahrenen Elektriker stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite und sorgen dafür, dass Ihr Herdanschluss reibungslos und sicher erfolgt.

Denken Sie daran: Der Herdanschluss mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, sollte jedoch niemals unterschätzt werden. Vertrauen Sie auf die Expertise eines Elektrikers und sorgen Sie für eine sichere und zuverlässige Nutzung Ihres Herdes. Ihre Sicherheit steht bei uns an erster Stelle!

 

 

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